Keine goldene Badewanne oder luxuriöse Residenz

Hannover, 27. September 2023

Tagung der katholischen Revisionsrunde und Austausch mit der evangelischen Finanzkontrolle in Limburg

Die Runde der Revisorinnen und Revisoren aus den deutschsprachigen Diözesen

(Limburg, 27.09.2023) Vom 27. bis 29.09.2023 fand das Treffen der Einrichtungen der kirchlichen Finanzkontrolle und Organisationskontrolle der katholischen Bistümer Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Limburg an der Lahn statt. Neben dem kollegialen Austausch standen Vorträge zum praktischen Prüfungsvorgehen genauso im Mittelpunkt wie Referate zu aktuellen Themen u.a. zur Implementierung eines Hinweisgeberschutzsystems nach europarechtlichen Vorgaben oder den kirchenrechtlichen Veränderungen bei der Vermögensverantwortung. Für die Leitungsverantwortlichen in den Innenrevisionen und Rechnungshöfen der katholischen Kirche ist diese Plattform eine gute Möglichkeit zur Wissensgewinnung und zum Erfahrungsaustausch, um so bei stets begrenzten Mitteln eine hoch professionelle und wirkungsstarke Arbeit zu leisten. Kirchenmitglieder, Mitarbeitende sowie Leitungsverantwortliche in der Kirche können sich auf diese kritische Arbeit verlassen. Sie trägt am Ende wesentlich dazu bei, dass Vertrauen durch transparente Entscheidungsprozesse, Kostenklarheit und Wirtschaftlichkeit erhalten oder zurückgewonnen werden kann. Seit 2019 hält der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers Sebastian H. Geisler den Kontakt für die evangelischen Prüfungseinrichtungen zur katholischen Finanzkontrolle. So können sich die Prüfungseinrichtungen der katholischen und evangelischen Kirche schnell und unkompliziert über ähnlich gelagerte Situationen abstimmen und von den Erfahrungen der jeweils anderen Seite profitieren.

Generalvikar Dr. Wolfgang Pax hieß die Leiterinnen und Leiter der Rechnungshöfe und Revisionen der katholischen Bistümer in Limburg herzlich willkommen. Der Dezernent und Bereichsleiter Pastoral und Bildung Dr. Ralf Stammberger informierte im Lauf der Tagung über den Transformationsprozess im Bistum Limburg. Es war eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig über zukunftsweisende Umgestaltungen auszutauschen. Dass der Direktor des Instituts für Staatskirchenrecht der Diözesen Deutschlands Prof. Dr. Ansgar Hense gemeinsam mit dem Diözesanjustitiar Karl Schmiemann die vorgesehenen Veränderungen im katholischen Recht zur Verantwortung über das Kirchenvermögen gerade in Limburg vorstellte, hatte etwas Symbolisches. Die fehlende kirchliche Finanzkontrolle und Intransparenz hatte vor Jahren zu erheblichen (Mehr)Ausgaben bei den Neu- und Umbauten im Bistum Limburg geführt und dabei nicht nur Bischof Tebartz-van Elst das Amt gekostet, sondern auch einen erheblichen Vertrauensschaden für die Kirche angerichtet. In den Workshops zum praktischen Prüfungsvorgehen waren Fragen zur Digitalisierung in Verwaltung und Prüfung, Finanzthemen aber auch Bauangelegenheiten vorherrschend. So erläuterte u.a. der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Christian M. Beck sowie seine Stellvertreterin Susanne Kupfer das Prüfungsvorgehen zu Nachhaltigkeitskriterien im Bau.

Prof. Dr. Ansgar Hense (re) und Karl Schmiemann 

Keine goldene Badewanne in Limburg. Das umstrittene Bad von Tebartz-van Elst. Bild: © Bistum Limburg

Ansprechpartner

Daniela Heinrich
Lesen Sie mehr